WIE WERDE ICH ZUR FRAU MEINER TRÄUME?

Mit kraftvoller Weiblichkeit kannst Du die Welt bewusst mitgestalten und verändern! Davon sind die beiden Schweizer Unternehmerinnen Judith Steiner und Yvonne Schudel,  überzeugt. Wie sie es geschafft haben, ihr Potenzial zum Wohle aller zur Entfaltung zu bringen und ihr Unternehmen zu etablieren, erfährst Du in diesem Artikel.

Wer sind Judith Steiner und Yvonne Schudel?

Judith Steiner ist Redakteurin, Videojournalistin und in meinen Augen „die“ Trainerin für Video Kompetenz. Mehr Wissen zum Thema geht nicht. Sie ist überzeugt von der Kraft der Videos und lehrt uns überzeugend, komplex und doch sehr klar und einfach, diese Kraft ebenfalls zu nutzen

Yvonne Schudel ist Psychologin und Sexologin, Coach. Sie ist überzeugt, dass eine Frau dann selbstbestimmt ist, wenn sie selbstbewusst und klar über ihren Körper, ihre Kraft und ihre Zeit verfügen kann. Wenn sie das Feuerwerk ihrer Sexualität zünden und genießen kann.

Wir diskutieren miteinander, wie wir uns gegenseitig verbinden, ermutigen und unterstützen können. 

Folgende Appelle sind aus der Diskussion erwachsen:

1. Eine für alle

Die US Vizepräsidentin Kamala Harris hat bei ihrem Amtsantritt einen Satz zitiert, den ihre Mutter ihr mit auf den Weg gegeben hat:

„Sorge dafür, dass die Tür, sobald du einen Raum betreten hast, auch für andere offen bleibt. Dass andere Frauen Vertrauen in sich selbst haben und ihren Weg gehen können. Eine für alle.“

Inspiriert von diesem Zitat stellen sich uns in der Diskussion folgende Fragen

  • wer möchte ich sein in diesem Raum? 
  • Als welche Persönlichkeit möchte ich wahrgenommen werden? 
  • welche Begegnungen kann ich haben?
  • was sind für Menschen in diesem Raum?
  • Hey, da dürfen noch mehr reinkommen!
  • ich lasse die Tür für andere offen

Die Empfehlung von Judith Steiner
„Wenn du das Gefühl hast, du bist die Gescheiteste oder die Beste im Rahmen, bist Du im falschen Raum.  Dann suche Dir einen anderen Raum. Weil du immer wieder von anderen lernen kannst.“

2. Nicht alleine, sondern miteinander

Judith Steiner möchte mit ihrem Unternehmen einen Unterschied machen und beschäftigt nur Frauen. Diese können sich die Zeit selber einteilen und flexibel arbeiten, eben dann, wann es – z.B. gerade als Mutter – für sie passt. Judith, die selbst Mutter von 2 Kindern ist,  hat sehr viel Vertrauen, dass ihre Mitarbeiterinnen die Zeit so aufschreiben, wie sie diese auch nutzen. Sie kontrolliert das nicht, ist stets aktiv im Austausch mit ihren Mitarbeiterinnen, möchte, dass jede ihre Stärken und ihre Ideen hineinbringt und dass alle gemeinsam etwas bewegen. Sie ist sich sicher: „Das geht nur im Team“.

Yvonne Schudel empfiehlt Frauen, immer wieder unter sich zu sein. Warum?
„Sobald ein Mann den Raum betritt, wechselt die Stimmung bei den Frauen. Weil in uns Frauen immer noch – obwohl wir das Gefühl haben, wir seien so aufgeklärt und selbstbestimmt –  die Fokussierung auf die Männer verankert ist. Wir schauen, was der Mann zu sagen hat, hören anders zu, reagieren anders. Wenn Frauen unter sich sind, entsteht eine andere Qualität.“

Wir stellen uns folgende Fragen:

  • Was brauchen wir Frauen, damit wir in der Gesellschaft selbstbestimmt unsere Stimme finden?
  • Was brauchen wir Frauen, um nicht anders zu agieren, wenn Männer im Raum sind?
  • Was brauchen wir Frauen, um gesehen, gehört und ernst genommen zu werden?

Auf jeden Fall – da sind wir drei Frauen uns sehr einig – brauchen wir die Unterstützung anderer Frauen, weil Frauen sich untereinander anders verstehen. Wir können uns gegenseitig rückversichern, dass wir als Frau andere Schwerpunkte setzen als Männer, dass es eine Stärke ist, gefühlsbetont zu sein, ganz vieles zwischen den Zeilen spüren, zwischen den nackten Zahlen und Statistiken lesen zu können. 

3. Erobere deine Sexualität als Kernstück deiner Identität

Für Yvonne Schudel, die seit vielen Jahren Female Empowerment lebt, sagt:

  • Wir Frauen müssen unsere Sexualität selbstbestimmt in die Hand nehmen, wenn wir selbstbestimmt in der Gesellschaft agieren möchten. 
  • In unserer Sexualität ist ein großer Teil unserer Selbstwirksamkeit, Überzeugung und unseres Selbstgefühls verankert. 
  • Wenn wir einen schlechten Zugang zu unserer Sexualität haben, dann können wir nur einen Teil unseres Potenzials abrufen können.
  • Sexualität ist wie eine ganz große Kraft, die in uns schlummert, die nicht angezapft wird
  • Sexualität raubt uns Frauen Energie , wenn wir Überzeugungen oder Wünsche unterdrücken muss, wenn wir die eigene Sexualität nicht umarmen!“

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Menschen, die regelmäßig lustvolle Sexualität leben, kreativer sind und selbstbewusster auftreten. Da ist es schade, wenn wir diese Quelle an Kraft, an Kreativität, an Selbstbewusstsein brachliegen lassen. Oder? Lerne, die eigene Sexualität zu umarmen!

4. Lass‘ die Kontrolle der Sexualität Geschichte werden

Wenn ich es schaffe, als Frau eine glückliche, eine selbstbewusste Sexualität zu leben, dann werde ich als Frau definitiv noch kraftvoller und stärker. Das macht auch vielen Angst. Das war über die letzten Jahrtausende nicht erwünscht . Das haben viele von uns Frauen auch verinnerlicht. 

Susanne Hauf ergreift das Wort:

„Wir machen es uns als Frauen teilweise selbst schwer, weil wir in patriarchalischen Strukturen groß geworden sind und selber den „male gaze“, die männliche Sichtweise mit der Muttermilch aufgesogen haben. Es macht 2022 noch immer einen Riesenunterschied, ob du als Frau Sex außerhalb einer Beziehung, just for fun hast oder ob du das als Mann machst. Dann bist Du keine Lady.“

Judith Steiner:
„Es ist noch immer tief verankert, dass die die weibliche Sexualität eine Bedrohung für die Männer, für die Menschheit ist. In vielen Kreisen wird die Sexualität der Frau abgewertet, nicht ernst genommen, belächelt, wird beschämt. Die Kontrolle der Sexualität der Frau ist einer der Grundpfeiler des Patriarchats. Frauen kann man kleinhalten, indem man ihre Sexualität kontrolliert. In der Schweiz, eine der ältesten Demokratin, darf erst seit 50 Jahren die Hälfte der Bevölkerung mitbestimmen und selbstbestimmt, ohne die Erlaubnis des Mannes, ihrem Beruf nachgehen.“

5. Überwinde das Impostor Syndrom

Bis sich die Denkweise einer Gesellschaft ändert, braucht es etwa drei Generationen, 75 bis 90 Jahre. Das bedeutet für uns Frauen:

  • Steh‘ auf für deine, für unsere Rechte
  • Sage laut deine Bedürfnisse und Wünsche 
  • Bring‘ dein Talent in die Welt 
  • Überwinde das Imposter Syndrom, dieses Gefühl von „was habe ich schon zu sagen“
  • Sei solidarisch mit anderen Frauen

An dieser Stelle mischt sich eine weitere Zuhörerin in Gespräch ein

Aimee Riecke:
Wenn die direkte Konkurrenz die andere Frau ist, wenn uns immer wieder suggeriert wird, da ist nur Platz für eine, dann wird unter Frauen gebissen! Wenn wir verstehen, dass es Platz für uns alle gibt, wir uns alle gegenseitig hochhalten können, uns gegenseitig das Licht anzünden können – dann müssen wir das Licht der anderen nicht mehr ausblasen.“

Female Empowerment heißt, Vertrauen in uns selbst zu entwickeln und uns gegenseitig dabei zu unterstützen:

So viele Frauen haben gelernt, dass es vor allem darum geht, dass ihr Körper schön anzusehen und begehrenswert ist. Frauen kommen schon ganz früh in die Fixierung auf ihren Körper, vor allem auf eine negativ Fixierung. Das nimmt uns Frauen extrem viel Kraft weg.

Die Fixierung auf unseren Körper trennt uns von unserer Identität und unserer Kraft.

Wir trennen uns von dem, was wir selbst sind. Darum trauen sich viele Frauen selbst nicht. Sie kennen sich selbst nicht, weil sie sich so mit dem Außen beschäftigen: Was denken die anderen? Wie sehen sie mich? Sehe ich gut genug aus? So fehlt die Kraft, wenn es darum geht, die eigene Stärke, das eigene Potenzial an den Tag zu legen, diese innere Kraft, hinzustellen und zu sagen: Das ist das, was ich heute bringen kann, und es ist für heute gut genug. Wenn es gewissen Leuten nicht genügt, dann ist es entweder so oder dann lerne ich dazu. 

Dazu kommt, dass wir nicht anecken möchten mit dem, was wir sagen. Denn wenn wir unbequeme Sachen äußern, wenn wir nachfragen, werden wir als schwierig bezeichnet. Und möchten doch so gerne gemocht werden, oder?

6. Feminismus verläuft in Wellen!

Heute stehen wir in der vierten Feminismus-Welle – zwischen #MeToo und antiliberalen Gegenbewegungen. Die vierte Feminismuswelle hat innerhalb des vergangenen Jahrzehnts begonnen hat und ist besonders geprägt ist durch Mobilisierung in den sozialen Medien. 

Kern der neuen feministischen Bewegung ist die Enttabuisierung des weiblichen Geschlechts. Gleichzeitig outen sich immer mehr Menschen, die nicht heteronormativ sind, zuletzt im Rahmen der katholischen Kirche

Offline sind wir Frauen vielleicht noch nicht so weit sind, wie wir es 2022 gerne hätten. Doch online gibt es große Fortschritte. Im Internet können wir eine Community haben, können uns austauschen.

Female Empowerment heißt:

  • mutig vorangehen und Tabus brechen
  • Aufklärungsarbeit betreiben, wie patriarchalen Strukturen sich zeigen
  • Safe Spaces schaffen, sichere Orte, wo über Sexualität geredet werden kann
  • Frauen zu ermutigen und zu unterstützen, Vertrauen in sich selbst zu haben
  • Verbündete auf deinem Weg zu sein, die Frau deiner kühnsten Träume zu werden

Weiterführende Aktionen:
LoschkyCamp – das 8 wöchige Training für female Empowerment
Gratis Video-Minikurs: 5 Lifehacks für dein Empowerment

Meine Gesprächspartnerinnen
Judith Steiner
Yvonne Schudel
Susanne Hauf
Aimee Riecke:

Literaturempfehlungen:

Pauline Rose Glance: The Imposter Phenomenon: Overcoming the Fear That Haunts Your Success 
Anne Ameri-Siemens: Die Frauen meines Lebens
Henning von Bargen: Von Welle zu Welle
Barbara Unmüssig: Demonkratie braucht Feminismus
Julia Naue: Feminismus verläuft in Wellen

Filmempfehlungen:
Arte Doku: Wie Gott uns schuf
Kamala Harris: Antrittsrede als Vizepräsidentin

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